Pfeil nach links Pfeil nach rechts
Website wird geladen

Ernst Gugler

Ernst Gugler ist Gründer und Geschäftsführer des Kommunikationshauses gugler*.

Kindheit und Bildungsweg

Ernst Gugler wird 1959 als jüngstes von vier Kindern im österreichischen Mostviertel geboren. Der Vater ist Zimmermann, die Mutter gelernte Schneiderin. 1961 übersiedelt die Familie von einem kleinen 2-Zimmerhäuschen, das sie mit den Großeltern teilt, in ein eigenes Haus nach Zwerbach – mit kleinen Stallungen, ein paar Schweinen und Ziegen. Ernst erinnert sich an die Spannungen im Elternhaus und an die Stimmungsschwankungen des Vaters.

Die Hauptschule schließt er als Klassenbester ab. Für den Besuch eines Gymnasiums reicht das Geld jedoch nicht. Sein ehemaliger Klassenvorstand organisiert Ernst einen Arbeitsplatz bei der damaligen Siebdruckerei und Schlosserei Gradwohl in Melk. Nach Abschluss der Siebdrucklehre 1970 leitet Ernst Gugler fünf Jahre lang den Bereich Fotosatz und Druckvorstufe und zwei Jahre den Bereich Offsetdruck bei Gradwohl. Die Arbeit wird für ihn zu einem zweiten Zuhause.

Engagement in Sachen Umweltschutz

Ernst Gugler beginnt sich für ökologische Fragen zu interessieren. 1978 demonstriert er gegen das geplante Atomkraftwerk in Zwentendorf.

Mit dem Zufallskauf zweier Yoga-Bücher tritt er 1979 erstmals mit spirituellen Themen in Verbindung. 1980 kündigt Ernst Gugler und finanziert sich über seinen Bausparvertrag eine längere Auslandsreise. In Nepal erkrankt er an Typhus und muss die Reise abbrechen.

Aus Überzeugung, sich für den Frieden einzusetzen, lässt Ernst Gugler sich vom Wehrdienst befreien. Beim Roten Kreuz in Melk absolviert er seinen Zivildienst. Anschließend beginnt er bei einer Abziehbilderfabrik in Wien zu arbeiten. Hier kommt er in direktem Kontakt mit toxischen Stoffen, die bei der Arbeit verwendet werden. Der Einsatz von weniger schädlichen bzw. gesunden Materialien soll später zu einem wichtigen Betätigungsfeld werden. 1982 wechselt Ernst Gugler wieder zurück zu seinem ersten Arbeitgeber in Melk.

Ernst Gugler engagiert sich bei der Besetzung der Hainburger Au Ende 1984, die sich für den Erhalt einer naturbelassenen Flusslandschaft östlich von Wien einsetzt. Er engagiert sich für den WWF und unterstützt die Organisation mit der Entwicklung von Fotos und der Herstellung von Druckprodukten.

Unternehmertum & Familie

In Melk lernt Ernst Gugler Elisabeth Feyertag kennen, eine gelernte Drogistin und Farbenhändlerin aus Spielberg bei Melk. Das Paar bekommt zwei Kinder und heiratet 1983. Ernst Gugler arbeitet weiter unter vollem Einsatz für seinen Arbeitgeber, doch der Wunsch, sich selbstständig zu machen und nach den eigenen Vorstellungen und Werten zu arbeiten, wächst.

1988 absolviert er die Meisterprüfung für das Grafische Gewerbe und übernimmt 1989 gemeinsam mit seiner Frau Elisabeth die Druckerei und Setzerei Wedl mit sechs MitarbeiterInnen in Melk. Die folgenden Jahre sind der Familie und dem Aufbau der gemeinsamen Firma gewidmet. Der Betrieb befindet sich im Erdgeschoß eines Gebäudes in der Melker Altstadt, die Wohnung der Familie liegt gleich darüber im selben Haus. Die Grenzen von Beruf und Familie verschwimmen – mit all den Vor- und Nachteilen, die die örtliche Verbindung von Zuhause und Arbeitsplatz bringen.

Elisabeth ist als Kundenberaterin maßgeblich am Ausbau der Kundenbeziehungen und an der Positionierung der Firma gugler* am Markt beteiligt.

Umweltthemen bleiben für Ernst Gugler weiterhin ein wichtiger Motor seiner beruflichen Bestrebungen. 2000 übersiedelt der Betrieb an den neu erbauten Firmenstandort in Pielach bei Melk. Das Gebäude ist seiner Zeit um mindestens 15 Jahre voraus. Das zentrale Element sind zwei 8 Meter hohe Stampflehmwände, viel Holz und Glaselemente. Der neue Firmensitz befindet sich am Rande des Naturschutzgebiets Pielach-Ofenloch-Neubacher Au, und so ist es für Ernst Gugler als Geschäftsführer und Umweltaktivist klar, dass dem Engagement in Sachen umweltfreundlicher Druckprodukte oberste Priorität eingeräumt werden muss. In den 2000er-Jahren gibt es nach und nach die ersten großen Umweltauszeichnungen.

Parallel dazu übernimmt gugler* Agenturen in Krems, Wien und schließlich in St. Pölten, die 2013 unter gugler* brand & digital zusammengefasst werden.

Die vielen Jahre Arbeit unter höchstem Einsatz fordern ihren Zoll. 2008 nimmt Ernst Gugler sich wegen eines sich ankündigendem Burn-outs beruflich etwas zurück. Er beginnt mit regelmäßiger Yoga- und Meditationspraxis.

Die Mitarbeiterin Roswitha Sandwieser kommt über ein berufsbegleitendes Studium mit dem Thema „Cradle to Cradle“ in Berührung. Das gugler*-Team greift die Idee auf und entwickelt gemeinsam das weltweit erste Cradle to Cradle-Certified®-Druckprodukt.

Ab 2011 bietet gugler* als erste Druckerei weltweit Cradle to Cradle-zertifizierte Druckprodukte an. Derzeit ist gugler* eine von zwei Druckereien in der EU, die nach diesem Zertifikat auf den Stufen Silber und – seit 2020 – Gold produzieren kann.

Unternehmertum & Spiritualität

Neben der Firma und dem Umweltschutz nimmt Spiritualität immer mehr Raum in Ernst Guglers Leben ein. 2012 beendet er seine Yogalehrer-Ausbildung und beginnt, neben seiner Unternehmertätigkeit auch Yoga zu unterrichten und selbst Achtsamkeitsabende anzuleiten. Er reist zum berühmten Zen Meister Thich Nhat Hanh und sucht in der Gewaltfreien Kommunikation nach Möglichkeiten eines achtsamen Miteinanders auch innerhalb der Firma. 2014 entdeckt Ernst Gugler die Leidenschaft für Contact Improvisationstanz und absolviert dafür ein Teachers Training.

Obwohl Ernst und Elisabeth sich bereits einige Jahre zuvor trennen, arbeiten sie bis zu Elisabeths Pensionierung 2019 zusammen im Familienunternehmen. Der jüngste Sohn Martin ist ebenfalls einige Zeit lang im Betrieb dabei, bevor er seinen eigenen Weg einschlägt und nach Wien übersiedelt. Sohn Reinhard ist heute Gesellschafter. Die Geschäftsführung möchte er jedoch nicht vom Vater übernehmen.

Aktuelles

Am 11.12.2018 wird Ernst Gugler von der Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner mit dem Goldenen Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Niederösterreich ausgezeichnet.

Aktuell bestehen die Herausforderungen für Ernst Gugler darin, das Unternehmen schrittweise auf eine Übergabe an ein noch zu bildendes Geschäftsführungsteam vorzubereiten. Themen wie Ökologie, Achtsamkeit und persönliches Wachstum im Firmenalltag und im Bewusstsein der MitarbeiterInnen zu verankern, ist ihm ein großes Anliegen.

Aus dieser Motivation heraus bildet sich neben den Units DruckSinn und MarkenSinn (ehemals gugler* brand & digital) die gugler* SinnBildung als dritte Einheit unter dem gugler* Dach. Dem unternehmerischen Schaffen sowohl ökologisch als auch spirituell Mehrwert zu geben, ist das große Ziel, das Ernst Gugler hofft, mit der gugler* SinnBildung an andere Firmen weiterzugeben.