Andrea Heistinger im Porträt

Seit 1. Juli 2023 leite ich die gugler* SinnBildung. Als Organisationsberaterin und als langjährige Akteurin der österreichischen Nachhaltigkeitsszene tue ich dies mit besonderer Freude. Auch, weil ich als Autorin der Buchbranche – und damit dem Kerngeschäft von gugler* – schon lange verbunden bin.

Vom ersten Beruf her bin ich eine „Schreibdenkerin“. Manche nennen mich auch Schriftstellerin oder Gartenbuch-Autorin. 20 Jahre lange habe ich Bücher über das biologische Gärtnern, – sei es im Privatgarten, am Balkon oder in einer gemeinschafts-orientierten Landwirtschaft und über das Thema Selbstversorgung geschrieben sowie über soziale Fragen der Landwirtschaft geforscht.

Dass Nachhaltigkeit erstmals ein Begriff ist, den wir nach und nach mit Werten, Inhalten, Beziehungsfähigkeit, Maßnahmen und Handgriffen füllen müssen, habe ich in diesem Beruf als Gartenbuch-Autorin und Bio-Garten-Beraterin gelernt. Was bedeutet „nachhaltig gärtnern“? 

Seit dem Jahr 2015 bin ich als systemische Organisationsberaterin tätig und habe größere und kleinere Change-Prozesse in Organisationen und den Aufbau von Kooperationen zwischen Organisationen begleitet. Gerne blicke ich auch auf die Jahre 2000–2008 zurück, in denen ich für das Land Südtirol Regionalentwicklungsprojekte betreut habe. Dass es nicht automatisch zum Erfolg führt, wenn g’scheite Leite g’scheite Ideen miteinander umsetzen, habe ich hier gelernt und dass es wichtig ist, auch auf inneres Wachstum – auf Gruppenprozesse genauso wie auf persönliche Entwicklungsmöglichkeiten zu achten. Aus dieser Erfahrung heraus besuchte ich in den Jahren 2007–2009 die Grundausbildung in systemischer Beratung am Ausbildungsinstitut Meilen in der Schweiz. Hier lernte ich auch die Genogramm-Arbeit durch einen meiner Lehrer – Prof. Bruno Hildenbrand. Eine Methode, die ich zur Ressourcenorientierten Genogramm-Arbeit weiterentwickelt habe, die ich seit einem halben Jahr über die Wirtschaftskammer Niederösterreich für Unternehmerinnen und Unternehmer anbieten kann.

Privat lebe ich in St. Pölten und bin Mutter zweier Söhne. Meine beiden Teenager-Kinder fördern und fordern mich immer wieder besonders. So ist das, wenn Kinder versuchen, ganz bewusst nicht in die Fußstapfen der Mama zu treten (und zum Beispiel alle Bücher aus dem eigenen Zimmer entfernen und alle lebenden Topfpflanzen durch Plastik-Efeu ersetzen). Das fordert mich manchmal dem eigenen Widerstand zu widerstehen und mich in Zuversicht zu üben, dass meine Werte aktiv vorzuleben, irgendwann auch im Leben meiner Kinder keimen wird.

Falls Sie sich dafür interessieren, was ich in meiner „Vor-gugler*-Zeit“ gemacht habe: In der April-Ausgabe der Zeitschrift „Die Niederösterreicherin“ ist dazu ein kleines Interview mit mir erschienen.